„Auf Augenhöhe und von gleich-zu-gleich“: Peer-Beratung im Tandem-Modell
Wie funktioniert Beratung ohne Hemmschwelle und wie kann partnerschaftlicher Austausch und Partizipation auf Augenhöhe gewährleistet werden? Diesen Fragen widmet sich das Bildungsprojekt Peer-Beratung im Tandem-Modell, einem Gemeinschaftsprojekt der Diözesan-Caritasverbände (DiCV) Paderborn und Köln, das bei den Kölner Werkstätten anläuft. Bei der Initiative handelt es sich um ein Projekt von und für Menschen mit Beeinträchtigung und Mitarbeitende in Diensten und Einrichtungen der Behindertenhilfe. Ziel ist die Ausbildung von Beschäftigten als Peer-Beratende.
Bei der Peer-Beratung im Tandem werden Menschen mit Beeinträchtigung von anderen Menschen mit Beeinträchtigung beraten – auf Augenhöhe und von gleich-zu-gleich. Unterstützung erhalten die Peer-Beratenden dabei von Tandem-PartnerInnen. Das Gespräch mit den Ratsuchenden führen Peer-Beratende selbst, das Tandem unterstützt bei Bedarf bei der Beratungstätigkeit oder aber bei der Koordination von Tätigkeiten, die neben der Beratung zu erledigen sind. Dadurch entsteht eine vertrauensvolle Mentoringsituation, insbesondere da die Peer-Beratenden für sich selbst bereits Lösungsschritte unternommen haben und somit ermutigende Vorbilder für die Ratsuchenden darstellen.
Gleichzeitig werden die Beratungssettings um eine besondere Qualität erweitert und tragen somit zur Förderung der Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Beeinträchtigung bei. Die lebenspraktische Beratung durch Tandems erfolgt zu wichtigen Themen rund um Arbeits- und Wohnsituation, Mobilität und das Leben mit einer Beeinträchtigung. Im Anschluss an die Ausbildung erhalten die Beteiligten ein Zertifikat als ausgebildete Peer-Beratende im Tandem.
Gefördert wird das Modellprojekt durch die Aktion Mensch Stiftung. Insgesamt beteiligen sich 11 Träger an dem Projekt, so auch die Alexianer Werkstätten in Köln. Die Pilotphase läuft in den Alexianer Werkstätten vom 26. August 2020 bis zum 17. Dezember 2020. Ziel ist eine deutschlandweite Implementierung der Peer-Beratung im Tandem-Modell. Dazu wird das Bildungsprojekt vom Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft (IMEW) wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Das Projekt knüpft an die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK, Artikel 26 Absatz 1) an, um durch Peer-Beratung die Unabhängigkeit und Fähigkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung zu fördern, die Teilhabe an allen Lebensbereichen zu ermöglichen und somit die Ziele der UN-BRK zu erreichen.

Der Startschuss für das Bewerbungsverfahren für künftige Peer-Beratende in den Kölner Alexianer Werkstätten fiel am 14. Juli 2020. Adam Blana, Leiter des Sozialdienstes, führte gemeinsam mit Michaela Borgmann und Ellen Sieling vom DiCV Kickoff-Veranstaltungen in fünf Betriebsstätten durch und informierte die Beschäftigten über das Projekt. Interessierte haben noch bis zum 3. August 2020 Zeit sich beim zuständigen Sozialen Dienst zu melden. Im Anschluss daran leiten die zukünftigen Tandem-PartnerInnen das Auswahlverfahren in Form von persönlich geführten Interviews ein.
„Partnerschaftlicher Austausch, Partizipation und Haltung“ – Erfolgreicher Abschluss der Pilotphase des Projekts „Peer-Beratung im Tandem-Modell (PiT)“
Am 23. August 2021 war es endlich soweit: Rund ein Jahr nach dem Projektstart der Initiative „Peer-Beratung im Tandem-Modell“ der Diözesan-Caritasverbände (DiCV) Paderborn und Köln haben die Absolvent*innen der Alexianer Werkstätten ihr Abschlusszertifikat als ausgebildete Peer-Beratende entgegennehmen können.
Radio Köln: Peer-Beraterin der Alexianer Werkstätten zum Thema Erfahrungsaustausch, Unterstützung und Teilhabe
Beratung von und für Menschen, die die eigene Situation nachempfinden können, ist in Krisensituationen besonders wichtig, weiß Marie-Louise Buschheuer aus eigener Erfahrung. In einem Radiobeitrag für das Format „Himmel und Erde“ von Radio Köln berichtet die ausgebildete Peer-Beraterin über ihre Erfahrung mit dem Pilotprojekt
Xblog – ein virtueller Ort des Austausches von und für Menschen mit psychischer Erkrankung
Wie könnte ein Angebot zur Teilhabe und digitalen Kommunikation von und für Menschen mit psychischer Erkrankung aussehen? Ein virtueller Ort des Austausches zum Gestalten, Schreiben, Hören, Sehen, Stöbern und Entdecken sollte es sein.
„Simul et singulis“ – Alexianer Klostergärtnerei unterstützt das CityLeaks Urban Art Festival 2021
Der öffentliche Raum gehört uns allen. Diese eindringliche Mahnung wollte das „CityLeaks Urban Art Festival“ den Bürger*innen zurufen und sie dazu ermutigen, mehr Rechte bei Entscheidungs- und Gestaltungsprozessen einzufordern.